A good old NES controller.

Realität & Fiktion

Some kind of teaser.

Collateral Murder

Im Frühjahr 2010 wurde ein amerikanisches Militärvideo veröffentlicht. Es zeigt Aufnahmen eines Luftangriffes auf eine Menschengruppe in Bagdad. Ein Helikopter schwebt über einem Platz, der von einer kleinen Menschengruppe überquert wird. Die amerikanischen Soldaten meinen, bewaffnete Aufständische zu sehen und eröffnen das Feuer. Einige Zeit später erscheint ein Minibus, dessen Insassen einen Verletzten aufsammeln, wieder wird geschossen.

Insgesamt starben bei dem Vorfall vor zwei Jahren mindestens elf Personen. Die beiden Kinder, die sich in dem zu Hilfe eilenden Minibus befanden, wurden verletzt. Warum die Gruppe beschossen wurde, ist nicht klar. Das amerikanische Militär behauptet, sich an die Regeln für den Einsatz ("rules of engagement") gehalten zu haben. Es gab zuerst an, alle Getöteten seien Aufständische gewesen, später hieß es, die Soldaten hatten auf Schüsse reagiert. Auf dem Video sind jedoch keine Schüsse zu erkennen und die getöteten sind auch keine Aufständischen.

Link zum interaktiven Machinima

In dem Machinima sieht man zu erst dieses Originalvideo, welches durch einen Klick auf die Sprechblasen vom Machinimavideo überblendet wird. Die Sicht aus dem Hubschrauber, der Schauplatz, die Menschengruppe, alles ist gleich aufgebaut nur verläuft die Handlung in dem Machinimavideo anders. Die Piloten des Hubschraubers schauen erst richtig hin und handeln dann. So kommt es in dem Machinimavariante zu keinen Toten und Verletzten. Beide Szene stehen im ständigen Vergleich zueinander, da man ständig zwischen den beiden Filmen hin und her schalten kann.

Das Video soll zeigen, dass durch erst denken und dann handeln, so weitreichende Fehlentscheidungen verhindert werden können. Außerdem soll bei diesem Machinima die Ähnlichkeiten zwischen dem realen Video und einem Videospiel aufgezeigt werden. Die Kommentare der Helikopter-Besatzung könnten nämlich genauso gut von einer Bande Counter Strike spielender Jugendlicher kommen. Es scheint, als sei der Krieg für sie wie ein Videospiel, bei dem es darum geht, durch das Abschießen von Gegnern eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. Sie freuen sich über gelungene Schüsse – "nice. good shoot'n. – thank you" – und wirken geradezu ungeduldig, wenn sie auf den Befehl zum Töten warten.